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Wassertal / Rumänien 2008

 

Die Wassertalbahn  in den rumänischen Karpaten ist die letzte dampfbetriebene Waldbahn Europas. Sie wurde 1932 für den Holztransport angelegt und steht seitdem fast ununterbrochen in Betrieb. Sie führt von der Stadt Viseu de Sus (Oberwischau) über eine 30km lange Strecke durch das Vaser-Tal (daher ihr Name) bis an die ukrainische Grenze. Endstation ist Poiana-Novat.
Die Wassertalbahn schafft sechs Tage in der Woche mehrere Ladungen an Rohholz heran, welches in Viseu de Sus weiter verarbeitet wird. Montags fahren die Waldarbeiter mit der Wassertalbahn zu ihren Arbeitsplätzen und am Samstag wieder zurück. Auch Straßenfahrzeuge und schwere Werkzeuge für die Waldarbeit sowie Weidevieh werden mangels Alternativwegen auf der Schiene transportiert. Seit 2006 fahren diese „Holz-Züge“ mit Diesel. Freunde alter Dampfbahnen gründeten 2005 auf Initiative des Schweizers Michael Schneeberger den Verein „Hilfe für die Wassertalbahn“ und ergriffen die Initiative zur touristischen Nutzung dieser wild-romantischen Strecke; so wurden stillstehende Dampfloks und Personen-Wagen restauriert und wieder in Betrieb genommen. Selbst ausgediente Wagen der Wengernalp-Bahn aus dem Berner Oberland sind nun hier im Einsatz. In Viseu de Sus entwickelte sich die Wassertalbahn zu einer touristischen Attraktion mit inzwischen Europa weiter Bekanntheit. Täglich befährt ein qualmender Zug mit 10 km/h die Strecke

Im Juli 2008 führten anhaltende Gewitter hier zu einem Jahrhundert-Hochwasser. Dieses zerstörte mehr als die Hälfte der gesamten Strecke. Als beim Senior Expert Corps (SEC) angemeldeter inzwischen pensionierter Kultur-Ingenieur reiste ich im August als Experte nach Rumänien, um die bereits von einem österreichischen Experten begonnene Beratung bei den Instandstellungsarbeiten weiter zu führen. 
Bei der Ankunft bot sich immer noch ein Bild wilder Zerstörung: Ganze Gleisabschnitte fehlten, andere hingen im Fluss, Dämme waren weggerissen und Brücken-Widerlager weggespült. Mit einfachsten Mitteln, aber grossem Einsatz waren bereits Arbeiter am Werk.
Zu Fuss und manchmal auch kletternd beging ich täglich die wesentlichen Abschnitte und machte mit Skizzen Vorschläge für die lokalen Verbauungen, um das künftige Trassee zu schützen. Obwohl bei meiner Abreise nach 2 Wochen schon einige Fortschritte sichtbar waren, schien es mir unrealistisch, dass die Strecke im kommenden Jahr schon wieder in Betrieb wäre. Umso mehr freute es mich, Ende 2008 zu vernehmen, dass ein grosser Abschnitt schon wieder befahren werde. Eine wirklich grossartige Leistung!

Und den Besuch des Wassertals kann ich mit voller Überzeugung empfehlen! Die Region Maramures mit ihren traditionellen Häusern und Holzkirchen, der wilden Natur und den vielen kulinarischen Spezialitäten bietet unvergessliche Erlebnisse!

 

Leider ging mein gesamtes Bildmaterial verloren. Als Dokumentation blieb mir nur das Rundschreiben des Vereins vom Oktober 2008, welches nachfolgend noch zu lesen ist.

Wassertalbahn

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