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Nach vielen Reisen in den Osten und Südosten geht’s 2019 zum ersten Mal in den Norden:
während 4 Wochen von der russischen Grenze durch den Süden Finnlands und quer durch Südschweden bis nach Göteborg an der Nordsee: 1880 km von den Saimaa-Seen durch Wälder mit unzähligen Seen, entlang der finnischen Ostsee-Küste mit Inselhüpfen zu den Aland-Inseln, dem Gota-Kanal folgend durch Felder und Wälder der schwedischen Provinzen Södermanland und den beiden Götaland bis zur Hafenstadt Göteborg – ein ständiger Wechsel von wenig berührter Natur und malerischen Ortschaften.
Für die vollständigen Foto-Alben hier klicken
– Finnland: https://photos.google.com/share/AF1QipMQzc6qsdvjBEfa3UnoZQfYCjaGeBhCqCOG2765GU-ge4KiZPTXaamdRubF7Qboww?key=bHctVTZNVnRBMzhFelNRTktkWlFBallQdElkQjV3
und hier der bebilderte Kurzbeschrieb der Reise:
10.Juni: Flug Zürich-Helsinki, per Bahn nach Laapeenranta am Südostrand der Saimaa-Seen.
11.Juni: Durch Ortschaften und dem Ufer entlang bis Imatra, auf der historischen „Museums-Strasse“ durch hügelige Wälder und Felder der russischen Grenze entlang und schliesslich wieder entlang der Hauptstrasse wieder an den Saimaa-See bei Perikala
12.Juni: Über die Punkaharju-Landbrücke und einem Abstecher bis Kerimäki zur alten Festungsstadt Savonlinna
13.Juni: Besichtigung von Savonlinna: Festung, Hafen, Saimaa-Museum (sehr interessant!) Schiffs-Rundfahrt, Kathedrale
14.Juni: Durch einsame Wälder auf Schotterstrassen ohne Orientierungshilfen (in Zukunft nur noch mit GPS!) kreuz und quer nach Pihlajalahti und etwas gemütlicher über Sulkava nach Puumala
15.Juni: Auf Strasse 62 mit nur wenig Verkehr und kaum je einer Siedlung bis Virmitoki und durch viele Dörfer und schliesslich auch noch Umleitungen zur Bahnstation Imatra. Mit der Bahn nach Helsinki und zum B&B am malerischen Bredviken-See im NW der Hauptstadt
Puumala unterwegs nach Imatra
16.Juni: Besichtigungen Helsinki: Mächtige Wohn- und Verwaltungsgebäude aus der ersten Hälfte des 19.Jh. , supermoderne grosszügige Wohnquartiere auf ehemaligen Industrie- und Hafenarealen, mächtige Kirchen, schöne Parkanlagen, Ufer-Promenaden, ein tolles Radwegnetz, . . . eine Stadt zum Verweilen. Ein besonderes Highlight: Die mächtige Zentralbibliothek mit der über den Vorplatz schwingenden Holzdecke!
Alexander II und der Dom
17.Juni: Helsinki – Ekenäs/Raseborg; durch moderne Vorstädte, Golfplätze, luxuriöse Villen mit Segel- und Motorjachten allmählich in offene Wiesen und Wälder entlang der Ostsee-Küste zur imposanten Raseborg und der Kleinstadt Ekenäs zum Zeltplatz am Bassafjäden
18.Juni: Ekenäs – Salo: Auf verkehrsarmen Nebenstrassen (Nr. 1001, dann Strass gegen Pölcka)) über Felder und durch Wälder hügelig nordwestwärts. Auch heute mangels Wegweisern vor Tenhala mal wieder gut 8 km in die falsche Richtung bis zur Feststellung des Fehlers. Bei der schönen Kirche von Tenala dann umso ausgiebigere Siesta. Begegnung mit franz. e-bike-Fahrer 2 1/2 Monate unterwegs von Grenoble über Jura-Bayern-Tschechien-Polen-Balt.Staaten-nach Helsinki, mit GPS, – ohne Irrfahrten!
Nach steilem Wald endlich in Salo und zum Camping Vuohensaari auf der Insel im Südwesten der Stadt
19.Juni: Salo – Turku: Morgenkaffee auf dem Markt in Salo mit vielen Blumen. Gemütliche Fahrt über Paimilo nach Turku mit seiner imposanten Kathedrale; leider verpasse ich gerade das Mittagskonzert mit Sopran und Orgel.
Mein am Vortag gebuchtes Air B&B entpuppt sich als Kajüte auf dem im Hafen vertäuten Museumsschiff „Bora“: klein, aber zweckmässig.
Rundgang durch das Stadtzentrum mit den vielen klassischen Verwaltungsgebäuden und Grossbürgerhäusern aus dem 19. und frühen 20.Jh. Bummeln am Fluss mit den vielen Restaurants und Restaurant-Schiffen, fröhliche Sommerstimmung bis weit in die helle Juninacht.
20.Juni: Besichtigungen Turku: Wegen kommender Mitsommernacht (21.Juni) ist Tourismus-Büro bereits heute geschlossen, andere Sehenswürdigkeiten und Läden schliessen schon nach dem Mittag!
Also anhand des Stadtplans auf Entdeckungstour kreuz und quer durch Turku: Handwerks-Freilicht-Museum, alte Holzhäuser und Bauernhütten, Burg Turku, Parks mit vielen Spray-Bildern, Hafen, Mittags-Imbiss in der historischen Markthalle, historische und humorvolle Skulpturen, Faulenzen beim Bier auf dem Oberdeck der „Bore“, . . .
21.Juni: Turku – Kittluis
Start zur 4-tägigen Archipel-Tour. Vom 20 km entfernten Ferienort Naantali aus geht es in ständigem Wechsel süd- und westwärts mit kurzen und längeren (Gratis-)Fähren oder über Brücken von Insel zu Insel bis zum schön gelegenen Camping von Kittluis, mal auf wenig befahrenen Asphaltstrassen, dann auf einsamen Schotterstrassen.
22.Juni: Kittluis – Brandö
Am frühen Morgen durch die Wälder Begegnungen mit Rehen, Fuchs und Hasen. Das hohe Fahrtempo bis Mossala nützt aber nichts: Wegen Mittsommer fährt die erste Fähre statt um 9 Uhr erst um 12.15! Dafür gemütliches Morgenessen im Mossala-Resort, Spaziergang zum Aussichtsturm mit unendlicher Weitsicht und interessantem Gespräch mit finnischem Radfahrer-Paar über Armut und Reichtum in Finnland.
Weiteres Inselhüpfen über Inlö / Jumo / Kustavi / Osnäs / Brandö zum einsamen Camping Korsö.
23.Juni: Brandö – Mariehamn
Ab Torsholme gibts nur 3 Fähren pro Tag, die erste um 08.30; also wieder ein Start mit Tempo. Dafür langes Geniessen auf dem Schiffmit Zwischenhalten in Lappo und Kumlinge. Nach 2 1/2 Stunden Landung in Humelvik und Velofahrt durch ausgedehnte Apfel-Plantagen. Ab Vardö zum letzten Mal per Fähre nach Prästo. Ruinen der mächtigen russischen Festung Bomarsund mit Zyklopen-Mauern. Als Kontrast das Schloss Kastelholm kurz vor Mariehamn mit sehr guter Führung und dem interessanten Freilichtmuseum unmittelbar daneben. Mariehamn dagegen hat kaum etwas zu bieten und ist trotz „Touristenort“ am Abend fast ausgestorben.
24.Juni: Fähre Mariehamn – Stockholm
mit der Fähre „Cinderella“: vom Fahrzeugdeck mit Treppen oder Lift zum 7.Stock an die Sonne und 7 1/2 Stunden Fahrt bis Stockholm. Unterwegs musikalische Unterhaltung, Angebote in mehreren Restaurants, Kinderspielplätze, Casino, … Nach dem offenen Meer fast 4 1/2 Stunden durch die endlosen Stockholmer Schären bis ins Zentrum der schwedischen Hauptstadt.
Einfahrt Stockholm
25.Juni: Stockholm erkunden
Mein AirB&B erweist sich als sehr komfortable 1 1/2-Zimmer Wohnung mit Gartensitzplatz, mit dem Velo keine 10 Minuten vom Zentrum entfernt. Ich buche am Hauptbahnhof eine Walking-Tour für den Nachmittag, die dann allerdings entgegen meinen bisherigen Erfahrungen leider sehr schlecht ist. So erkunde ich Sehenswürdigkeiten im Bereich des Zentrums zu Fuss und mit dem Velo auf eigene Faust: Das Stadtschloss und die engen Gassen der Altstadt (Gamla stan) mit den vielen Boutiquen und Beizen (und Horden von Touristen!), den Dom, die Akademie, die Riddarholmskyrkan, die Schlosskirche, die Adolf-Friedrich-Kirche mit dem Grab von Olaf Palme, das imposante Rathaus, das Skansen Freilichtmuseum, das Nordische Museum (leider geschlossen), die mächtige restaurierte Vasa aus dem 17.Jh., die im gleichnamigen Museum bestaunt werden kann, die Parkanlagen der königlichen Djugarden, die modernen Bauten und Plätze um das Kunsthuset und die Centralstation, . . . und einfach die Atmosphäre dieser pulsierenden Stadt geniessen.
26.Juni: Start im Regen mit dichtem Morgenverkehr und endlosen Baustellen bis Skarholmen, dann endlich auf der vorgesehenen Route mit guten Fahrradwegen westwärts. Nach 44 km Mittagspause in der verkehrsfreien Innenstadt von Södertälje. Eine der ganz wenigen Begegnungen mit Velotouristen: Georg aus Bonn ist unterwegs von Gibraltar zum Nordkap. Interessante Fahrt durch ein Wasserschutzgebiet für Stockholm: mit angepasster Landwirtschaft und Bodenverbesserungen (Kalkung) soll der Phosphor-Eintrag gesenkt werden.
Gegen 16 Uhr Ankunft im malerischen Flecken Mariefred mit dem Schloss Gripsholm aus dem 14. Jh, das Kurt Tucholsky 1931 mit seiner Erzählung berühmt machte.
Erste und zum Glück einzige Panne dieser Reise: die sehr zähe Hülle des Übersetzungskabels ist gebrochen und blockiert die Schaltung, kann aber auch nicht entfernt werden; also möglichst bald einen Velomechaniker finden, aber hier gibts nichts!/
(Museumsbahn)
27.Juni: Auf der Strasse 223 geht es mit wenig Verkehr südwärts Richtung Meer, zu Beginn mit dem Umweg durch das Natur-Reservat „Marvikarnas“: grösstenteils auf Schotterstrassen hügelig durch Wälder und extensiv genutzte Wiesen, vorbei an malerischen Seen, einsamen landwirtschaftlichen Höfen und immer mit interessanten Hinweistafeln zu Natur und Geschichte.
Nach kurzem Kaffeehalt in Gnesta Weiterhaft nach Trosa. Ein recht touristisches Kleinstädtchens mit roten, weissen und blauen Holzhäusern und einer guten Velowerkstatt.
Die Weiterfahrt Richtung Nyköping ist zunächst klar (Strasse. ), aber bei der Suche zum Camping Horns beginnt mangels genauer Karte mit Irrfahrten durch weitläufige Nadelwälder, bis ich endlich die richtige Abzweigung finde. Der Platz liegt sehr schön, den Verwalter erreiche ich nur über mein iPhone und bekomme dafür den Code für die Nutzung der sanitären Anlagen. Wie auf den meisten Campingplätzen hat es auch hier vor allem Wohnmobile und nur 3 – 4 Zelte. Der erste Test mit meinem Gaskocher ist erfolgreich, und bei Tageslicht um 23 Uhr schmeckt das Essen, während alle Nachbarn längst schlafen.
28.Juli: Ich muss noch auf den Verwalter warten, bis ich ihm die 150 Kronen bezahlen kann. In Nyköping werden um 9 Uhr die ersten Marktstände aufgestellt, hauptsächlich werden Erdbeeren angeboten. Sowohl die imposante St.Nikolai-Kirche aus dem 12.Jh. als auch der alte hölzerne Glockenturm auf dem Hügel dahinter lohnen einen Besuch; dazu der kleine Wasserfall mitten in der Stadt und die extra für Sprayer aufgestellten Wände mit ihren ständig wechselnden Kunstwerken sind ebenfalls sehenswert. nach der Mittagspause bei der schön restaurierten Burganlage . Entlang der Hauptstrasse geht es auf komfortablen Radwegen westwärts bis Jönaker und dann südwärts auf gemütlicher Landstrasse, teilweise auch Schotter, zur ersten Fähre. Über Hüsby erreiche ich nach 65 km Mem und damit das östliche Ende des Göta-Kanals, dem ich in den nächsten Tagen folgen werde. Auf dem ehemaligen Treidelweg bin ich eine Stunde später in Söderköping mit einem komfortablen Campingplatz unweit des Zentrums. Auf einem ausgedienten Kanalschiff gibt es feine Tapas!
29.Juni: Nach einem feinen Morgenessen in der alten Windmühle über dem Camping schaue ich mir einige der schönen alten Häuser und Kirchen von Nyköping an. Die Stadt ist im Zentrum ein richtiges Freilichtmuseum, aber eines, das im Alltag lebt! So starte ich auch erst gegen Mittag ab der Schleuse wieder weiter westwärts dem Kanal entlang mit 7 Schleusen in kurzem Abstand. Ab Snöveltop führt die Bootsroute durch einen See („Asplangen“), mit dem Velo gehts dafür nördlich davon auf und ab durch Wald bis zur Schleuse Hunta. Für die Querung auf den Treidelweg muss das Velo mit dem Gepäck akrobatisch über die Schleusentore getragen werden. Ein feiner Beerenstreusel mit Vanille-Eis bei der Schleuse Bradtom gibt die nötige Kraft für den anstrengenden 35 km langen Abschnitt von Nordholm bis Berg über die Hügel und Hochebenen nördlich des „Boren“. Zum Glück bleibt es jetzt flach, und ab Borensberg verlasse ich wegen der vorgerückten Zeit das Wasser, um möglichst direkt zum heutigen Ziel Motala am Vättern-See zu gelangen. Dank der Hilfe eines gütigen Autofahrers finde ich nach 119 km endlich den Camping weit nördlich des Stadtzentrums und kann das Zelt am Rande eines Sportplatzes neben einigen Motorradfahrern aufstellen.Trotz bereits geschlossenere Küche bekomme ich zu später Stunde noch einen Hamburger und ein kräftiges „Starkbier“.
30.Juni: Motala ist das „Herz“ des 1832 eröffneten Göta-Kanals, der über Seen und Meerbuchten Göteborg mit Stockholm verbindet. Den ganzen Tag folge ich heute direkt oder nur wenig entfernt dem Ostufer des Vättern-Sees. In Vadstena besuche ich die imposante gotische Klosteranlage und das Wasserschloss aus dem 17.Jahrhundert. Ab dem malerischen Hafen Borgham geht es gut 20 km über den knapp 100 m hohen Omberg, von dem sich immer wieder spektakuläre Aussichten über den Vättern eröffnen. Nach einer Kaffeepause in Odeshög und dem Besuch der Herkunftsbäckerei für die „Polkagris“in Gränna erreiche ich um 20 Uhr den Capingplatz „Björkhagen“ in Jönköping am Südende des Vättern.
1.Juli: Wie immer auch hier vor dem Start zur nächsten Etappe zuerst mal eine Besichtigungstour. Die älteste Streichholzfabrik ist leider heute geschlossen, aber auch die Parkanlagen sowie der Vergleich zwischen den alten Villen und den modernen Glas- und Stahlbauten ist interessant. Erster Höhepunkt der heutigen Strecke ist die rote Holzkirche Habo: In der heutigen Form im 18.Jh. erbaut ist sie mit ihren prächtigen Bildern an Innenwänden und Decke eine der grössten Sehenswürdigkeiten der Provinz Smaland. Mit Erlaubnis der lokalen Führerin darf ich auch auf der Orgel von 1736 spielen. Die ganze Route geht nun leicht hügelig und gewunden durch Wälder, Weideflächen und meist extensiv genutzt Felder, die mit ihren Wildblumen blau oder weiss leuchten. Erst kurz vor Ulricehamn stosse ich wieder auf eine grössere Strasse und finde im Hostel „Nyboholm“ eine sehr angenehme Unterkunft.
2.Juli: Ulricehamn ist im Winter das Schneesportzentrum Westschwedens, hat aber ausser 2 Gassen im Ortszentrum und dem See (Asunden) kaum Sehenswürdigkeiten. Schon kurz ausserhalb des Ortes komme ich an Wintersportanlagen vorbei, die mit den in die dicht bewaldeten Hänge geschlagenen Schneisen im Nieselregen recht trostlos wirken. Da ich gegenüber meiner Planung einen Tag früher unterwegs bin, ziele ich heute anstatt Göteborg nun die Stadt Trollhättan am Südrand des Vänern, Schwedens grösstem Sees, an. Die am Vorabend mit Google maps geplante Gravelbike-route überzeugt mich bis zum Abend endlich von den Vorteilen einer GPS-Nutzung, wenn kein ausreichendes Kartenmaterial verfügbar ist. Auf die ständige Ankündigung der nächsten Kurven kann ich aber gut verzichten und schalte diese Automaten-Stimme schnell wieder aus. Auch heute bin ich meistens wieder auf einsamen Schotterstrassen, wenig befahrenen Landstrassen und nur ganz kurz auf Überlandstrassen mit Lastwagenverkehr.
Schon am frühen Nachmittag komme ich in Trollhättan an und habe Zeit für erste Besichtigungen in der früher vor allem wegen den Saab-Werken bekannten Industriestadt. Grösste Attraktion sind heute die Schleusen-Anlagen aus verschiedenen Epochen und die Kraftwerkanlagen, welche die 32 m Höhendifferenz zwischen dem Vänern und dem Trollhättan-Kanal nutzen. Vom einst imposante Wasserfall dagegen bleibt meist nur ein kümmerliches Rinnsal übrig.
3.Juli: Mit dem Velo mache ich noch eine Schleusentour und starte dann von einer kleinen Brücke unterhalb des Kraftwerks mit einem steilen Aufstieg auf schmalem Pfad zur letzten Etappe. Die ruhige Strasse folgt dem Westhang des Tals und bietet immer wieder Sicht auf den Ausfluss des Vänern, der als Trollhättan-Kanal Teil der Gota-Kanal-Verbindung Göteborg-Stockholm bildet. In Lille Edet, wo sich die einzige Schleuse nach den Anlagen Trollhättan befindet, wechsle ich auf die Ostseite. In der allmählich breiteren Ebene verläuft die Veloroute nun meistens auf Flurwegen abseits des motorisierten Verkehrs. Auch auf dem Kanal sind nur ab und zu Motorjachten sichtbar.
Nach Kungälv mit der ehemals norwegischen Festung Bohus macht sich bereits die Agglomeration Göteborg bemerkbar; die Radroute führt längs stark befahrenen Strassen durch Industriegebiet und Wohnquartiere. In dichtem Veloverkehr erreiche ich nach 95 km den „Kungstorget“ im Herzen der Stadt.
Nach kurzer Pause und einem kühlen Bier gehts entlang mehrspuriger Strassen mit dichtem Verkehr ostwärts. Das Veloverbot der Autotunnels verschafft mir nochmals anstrengende Steigungen und kühlende Abfahrten.Nach nochmals knapp 20 km bin ich endlich in Mölnlycke. Dort habe ich für die nächsten 2 Nächte im Park neben der stattlichen Villa Wendelsberg mein Zimmer.
4.Juli: Nach ausgiebigem Morgenessen im prächtigen Speiseraum der Villa besorge ich mir im „Molny Cycle Sport“ eine Fahrradschachtel und viel Klebband und verpacke im Vandrarhem mein Velo für den Heimflug. Zunächst geht es aber per Bus nach Göteborg zum Sightseeing. Ich verbringe den Rest des Tages (und den folgenden Morgen) mit Besichtigungen, Spaziergängen, einer Sightseeing-Tour auf dem Wasser, einer Hop-on-Hop-off Tour zu verschiedenen Punkten der Stadt, Kirchenbesuchen mit Orgelkonzert und Faulenzen. Heerscharen von Touristen drängen sich bei den unzähligen Restaurants und im gigantischen Einkaufszentrum. Aus den zahlreichen Sehenswürdigkeiten seien nur die für mich interessantesten erwähnt:
der Fischmarkt in der Feskekörke / der Dom / das Opernhaus / der „Lippenstift“ (eher ein Schandfleck, aber mit bester Aussicht auf die Stadt ) / eine Hafenrundfahrt / die Altstadt Haga / „Kungs Gottor“(Süsswarengeschäft , Kungsgatan 26) / Einkaufszentrum „Nordstan“ (fast ein eigenes Stadtquartier!)/ Spazieren in den Parkanlagen am Stadtgraben, . . .
Nach der Rückfahrt verpacke ich im „Wendelsberg“ noch 2 Stunden lang mein Velo und finde im fast schon menschenleeren Mölnycke knapp vor dem Schliessen noch einen Salatteller und ein Bier.
5.Juli: Nochmals gehts per Bus in die Stadt zum Spazieren und Besichtigen. Zuletzt im „Kungs Gottor“ noch Süsses und Scharfes (speziell Lakritz-Zeltli !) einkaufen und dann zurück nach Mölnycke. Um 16.50 holt mich das bestellte Taxi ab und bringt mich zum Flugplatz. Das Einchecken funktioniert reibungslos, und um 20 Uhr startet die „SWISS“ in den hellen Abendhimmel nach Zürich . . .
Ciao Peter,
Danke für’s posten deiner vielfältigen Eindrücke aus Skandinavien!
Da kriegt man grad Lust auf’s Insel hüpfen und durchqueren weiter Wälder. Apropos, letztere hat’s auch im Luzerner Hinterland, wie wär’s bei Gelegenheit mit einem Tagesritt auf unseren Drahteseln in heimischen Gefilden!?
p.s. Hast du dein Aarios in Pension geschickt? Wo erfährt man mehr über dein neues Reiserad?
p.s. II Nun wollte ich noch weitere Photos anschauen, zum Beispiel das mitternächtliche Anstossen mit trink-freudigen FinnInnen zur Sommersonnenwende. Aber leider meldet Google Photo lediglich „404. Dies ist ein Fehler. – Die angeforderte URL wurde auf diesem Server nicht gefunden“.
Hoi Hans,
etwas spät, meine Antwort, aber wir waren im Tessin und ich hatte keinen Zugang zur Website.
Nach der langen Winterpause wäre ein Tagestrip im Hinterland oder Entlebuch wierder mal gutes Training für nur noch auf Skitouren eingestellte Beine. Da meine nächste Reise wahrscheinlich wieder Covid zum Opfer fällt, sollte ich mich wenigstens so wieder etwas fordern.
zum p.s 1: Mein Aarios hat leider schon vor 10 Jahren eines Abends in unserem sicheren Dorf auf einem Parkplatz ohne mein Zutun einen neuen „Besitzer“ gefunden. Seither benutze ich ein TdS-Fernweh 26″ und bin damit sehr zufrieden, vor allem auch mit den Scheibenbremsen und Nabendynamo mit starkem Lumotec Licht inkl. USB-Anschluss
zum p.s.2: Mitternächtliches Anstossen gab es leider kaum; Finnen und Schweden erlebte ich als gegenüber Fremden eher gleichgültig, ganz im Gegensatz zu meinen Erfahrungen im Osten und Süden. Falls Du aber weitere Bilder anschauen möchtest, kannst Du das jetzt über die korrigierten Links auch machen. Es ging vor den Ferien offenbar einfach etwas zu schnell.Jetzt sollt es klappen!